Wer kennt das nicht mehr, und sei es nur aus früheren Konzertaufnahmen: Die massiven Ampwände, die gerade für Rock- und Metalbands in den 1980ern geradezu zum Standard gehören schienen ... wobei das aus tontechnischer Sicht selbstverständlich totaler Unsinn ist. Weswegen auch bei großen Acts meist nur wenige der Amps und Cabinets überhaupt in Betrieb waren. Noch schlimmer stellt sich das Ganze dar, wenn man sein Equipment selbst transportieren und schleppen muss. Irgendwann haben viele einfach keine Lust mehr auf den Platzbedarf und die Schlepperei, die 4-x-12“-Boxen mit sich bringen. Doch es gibt Lösungen.
Ein interessanter Ansatz sind speziell konstruierte kompakte Bassreflex-Cabinets mit entsprechend potenten Speakern. Hier bietet jetzt auch Harley Benton ein passendes Produkt an, das auf den Namen G112 Lowend EVM 12L. Und hier stecken – Nomen est Omen – die wichtigsten Infos schon im Namen. Es handelt sich um eine 1-x-12“-Box, die speziell auf Schub von unten abgestimmt ist, bestückt mit dem legendären Electro-Voice EVM 12L Classic Speaker, der schon früher in anderen Produkten für reichlich Druck gesorgt hat.
Die Technik steckt im aktuellen Fall in einem soliden und sauber verarbeiteten Pappelgehäuse, dass in Bassreflexbauweise mit zwei 80-mm-Öffnungen konzipiert ist, um maximalen Tiefdruck zu liefern. Dazu passt auch der Electro-Voice-Speaker, der zu dieser Charakteristik passt und darüber hinaus mit bis zu 200 Watt belastbar ist. Somit kann man auch richtig fette Amps an die kompakte Box hängen. Das läuft über eine einzige Klinkenbuchse, die Impedanz beträgt 8 Ohm. Übrigens: mit nicht einmal 20 kg Gewicht ist die Harley Benton problemlos von einer Person transportierbar – und passt auch locker in einen Kleinwagen.
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wie der kleine Würfel klingt. Angeschlossen sind unsere Testkandidaten, Hughes & Kettners GrandMeister 36 und der Kemper KPA PowerHead blitzschnell. Einfach ein Kabel aus dem Speaker Out in den Input der Harley-Benton-Box, fertig. Und schon kann es los gehen – und das mit reichlich Wumms. Denn was aus dem Cabinet herauskommt, wenn man den Amp ordentlich aufdreht, ist wirklich beeindruckend. Da werden sicher einige Münder offen stehen bleiben.
Die gute Nachricht: Wegen der Verarbeitung musst du dir ob des recht günstigen Preises absolut keine Gedanken machen. Auch bei hohen Lautstärken funktioniert die Box bestens, da knarzt nichts, da wackelt nichts. Die einzigen „Nachteile“, die man bei der G112 Lowend EVM 12L in Kauf nehmen muss, ist, dass man sie vorzugsweise erhöht oder gekippt aufstellen sollte, damit man genug hört – sonst werden nur die Knöchel gefönt. Und die Box hat einen recht engen Abstrahlbereich, das heißt, der Sound ist nur in einem recht kleinen Kegel optimal. Gerade dadurch eignet sie sich aber bestens fürs persönliche Monitoring.
Wer jetzt meint, die G112 Lowend EVM 12L würde sich nur auf tiefste Frequenzen Konzentrieren, der irrt. Denn das kompakte Cabinet klingt äußerst rund und ausgewogen, über alle Frequenzbereiche. Sie hat eben nur das gewisse Extra untenherum. So eignet sie sich auch hervorragend als Erweiterung unter einem (gerne offenen) 1-x-12“er-Combo, der mit der Harley Benton viel größer klingt, als er eigentlich ist. So hat man schön luftige Sounds vom Combo oben plus massig Druck von unten mit der Harley Benton. Eine echt gelungenen Kombination.
Ob als Erweiterung oder alleine, die Harley Benton G112 Lowend EVM 12L ist eine interessante Alternative zu den bekannten Produkten der renommierten Hersteller. Insbesondere wenn man eine optimale Mischung aus kompakter Box und reichlich Druck sucht, sollte man sich unseren Testkandidaten mal genauer ansehen. Dazu kommt, dass der Preis in Anbetracht des Gebotenen mehr als fair ist – schließlich kostet alleine der Speaker schon gut 200 Euro. .
Bauweise |
geschlossene Box, Bassreflex
|
---|---|
Gehäusematerial |
Pappelschichtholz
|
Belastbarkeit |
200 W (8 Ω)
|
Lautsprecher |
1 x 12“ Electro Voice EVM 12L Classic
|
Input |
Klinke (6,3 mm)
|
Gewicht | 19 kg |
Maße (B x H x T) | 550 x 430 x 305 mm |
Hergestellt in | China |
Anbieter: Musikhaus Thomann; www.thomann.de
Preis (UVP): 329 €
Wertung:
+ Kompakte Maße
+ Gute Verarbeitung
+ Sehr druckvoller Sound
+ Hohe Belastbarkeit
+ Fairer Preis
Music Pool Berlin ist eine Anlaufstelle für Musikschaffende in Berlin. Wir sprachen mit Petra Sitzenstock über ihre Arbeit mit den Musikern.
Du suchst ein richtig gutes Drahtlossystem für dein Pedalboard? Das Audio Technica ATW-1501 bietet da so einiges.
Will man die neuen AMPLIFi-Verstärker von Line 6 mit allen Funktionen nutzen, benötigt man dazu die passende iOS-App auf seinem iPhone oder iPad.
Der Gemini MDJ-1000 ist ein kompakter Player, mit dem du deine DJ-Performance auf ein neues Level heben kannst.
Grooveboxen sind oft wesentlicher Bestandteil der aktuellen elektronischen Musikproduktion. Wir zeigen dir, wie du dein Werkzeug findest.
Der Live-Video-Dreh muss nicht kompliziert sein. Das beweist der Handy-Video-Recorder Zoom Q2n.
Tipps zur Positionierung von Mikrofonen an den Tomtoms.
Wenn es um straighten Rocksound geht, spielt der Spector ReBop MM ganz weit vorne mit.