Das Yamaha Stage Custom Birch gibt es mittlerweile seit etwa 20 Jahren. In dieser Zeit hat sich viel getan: Es wurde weiterentwickelt, Features von höherpreisigen Instrumenten wurden übernommen, um auf der Höhe der Zeit zu sein und auch dem Einsteiger ein vollwertiges Drumset bieten zu können, was Qualität hat und vor allem auch länger Freude am Spiel verbreitet.
Verwirrt und gleichzeitig erstaunt waren wir, als uns lediglich ein Karton überreicht wurde. Das nenne ich Pack-Perfektionismus! Darin sorgfältig verstaut: ein Yamaha Stage Custom Birch in der Konfiguration 22" x 17" Bassdrum, 10" x 7" & 12" x 8" Toms, 16" x 15" Floortom und 14" x 5,5" Snare. Die perfekt lackierten Kessel in Raven Black sehen edel aus und lassen bei genauerem Hinsehen sogar die Maserung der Birke leicht durchschimmern. Neben dem Raven Black-Finish gibt es das Set auch in Pure White, Cranberry Red, Honey Amber und klassisch im Natural Wood.
Yamaha setzt auf zwei vorkonfigurierte Sets: die des Testsets und eine Variante mit 14" x 13" Flootom – quasi ein Set für Rock und eins für Fusion. Untypisch für Sets im Einsteigerbereich: Yamaha bietet auch Einzeltrommeln an, so dass du dir dein Set nach Belieben ausbauen oder gar gleich selber zusammenstellen kannst. Welche Trommelgrößen angeboten werden, findest du im Absatz „Preise/Technische Daten“.
Yamaha bietet das Stage Custom Birch als Shellset an – einige Händler offerieren jedoch auch Bundle-Angebote. Yamaha schickte uns für den Test das einstrebige, im mittleren Preissegment angebotene 780er Hardware-Paket. Den ausführlichen Test dazu findest du unter: http://www.musicnstuff.de/drums/article/test-yamaha-780-hardware.html
Wie der Name schon sagt, besteht das Yamaha Stage Custom komplett aus Birkenkesseln. Im Vergleich zum Vorgängermodell haben die 2014er Kessel etwas zugenommen – die einzelnen Lagen sind dicker geworden, wobei die Anzahl (6) jedoch gleich geblieben ist. Schon während man die Felle auf die Kessel zieht, bekommt man einen guten Eindruck von der Verarbeitung. Die Trommeln sind sauber geschliffen und auch die Gratungen sind makellos. Lediglich die Spannschrauben haben vereinzelt etwas gehakelt.
Apropos Gratung – an denen hat Yamaha nämlich ordentlich gefeilt: Die Bassdrum ist nun abgerundeter, die Toms hingegen spitzer gefräst. Laut Yamaha nutz man hier die positive Erfahrung, die man mit der Recording-Custom-Gratung gesammelt hat. Wie sich das auf den Sound auswirkt, erfährst du im Abschnitt „Klang des Stage Custom Birch“.
Untypisch für diesen Preisbereich ist die aufwendige Verarbeitung: Alle Kesselhardwareteile – Bassdrumklauen, Spannböckchen, Tom-Mount, selbst Luftloch und Typenschild – sind mit Gummi unterlegt. Damit gibt’s keine unerwünschten Nebengeräusche mehr. Was Kenner dieser Serie auffallen dürfte, sind die Spannböckchen. Sie werden – angelehnt an den Stil der Absolute-Serie – nur noch mit einer Schraube an den Kessel befestigt, was weniger Löcher und damit ein besseres Schwingungsverhalten der Trommel bedeutet.
Als Tom-Halterung kommt das patentierte Yamaha YESS-Mount-System zum Einsatz. Ein System, wie man es auch von den Top-Serien her kennt. Zusammen mit dem Tomhalter und seinem integrierten Kugelgelenk werden der Individualität beim Aufbau keine Grenzen gesetzt. Das Kugelgelenk funktioniert leicht und hält angezogen die Trommel dort, wo sie einst eingestellt wurden. Nettes Gimmik: Die Halterung kann nicht nur die zwei Tom-Halter aufnehmen, sondern auch zusätzlich einen Becken-Arm. Auch hier wird alles mittels einer handlichen Flügelschraube bestens fixiert.
Die Bassdrum hat ein Rundum-Facelift bekommen: Die abgerundete Gratung wurde bereits erwähnt. Yamaha spendierte zudem stabile Guss-Klauen und neue Bassdrumbeine. Letztere ermöglichen genaueres positionieren der Bassdrum und damit einen verbesserten Stand. Lediglich die Dornen ließen sich schwer herausdrehen.
Lobenswert für diese Preisklasse ist die im Paket enthaltene Birkensnare, der Yamaha beim Update 10 Spann-/Stimmschrauben je Seite verpasst – also zwei mehr im Gegensatz zum Vorgängermodell. Das ermöglicht ein feineres Stimmen der Trommel. Als Abhebung dient eine einfache Version im Dunnett-Stil, dessen seitlicher Hebel angenehm leichtgängig funktioniert und auch keinen Spielraum aufweist. Die Stellschraube läuft gut. Den 20-spiraligen Stahl-Teppich halten zwei dunkelblaue relativ dünn gewebte Bänder auf Zug.
Das Stage Custom Birch ist mit einfachen Remo UT-Fellen ausgestattet. Yamaha verwendet dabei für die Schlag- sowie Resonanzfelle der Toms einlagige Modelle. Bei der Snare dient als Schlagfell ein einlagiges coated Head. Der Bassdrum wurden ebenfalls einlagige, vorgedämpfte Felle spendiert. Gelabelt ist nichts, außer das schwarze Front-/Resonanz-Fell der Bassdrum.
Mit modernen kürzeren Kesselmaßen – die Standtoms wurden um je ein Zoll gekürzt – kommt der Anschlag mehr heraus, trotzdem bleibt der Ton schön rund. Was bei Yamaha – egal welchem Set – überrascht, ist die einfache Stimmbarkeit. Mit wenigen Handgriffen – auch wenn die Stimmschrauben hier und da mal schwerer gingen – war das Set einsatzbereit. Was will man mehr?
Die Bassdrum kommt fett rüber, was viel an der abgerundeten Gratung und am Kesselmaterial (Birke) liegt. So besitzt das Fell deutlich mehr Kontakt mit dem Kessel, wodurch die Obertöne leicht gedämpft werden, sodass ein voller, satter und warmer Ton bei gutem Attack durchaus als Markenzeichen der Bassdrum genannt werden kann. Demgegenüber stehen die singenden Toms, die mit definiertem Anschlag und schönem Sustain überzeugen. Die Snare als Herzstück der Trommel klingt leicht gedämpft (Moongel) in mittiger bis hoher Stimmung am besten, denn da entfaltet sie ihre Durchsetzungskraft. Rimshots kommen fett und knallig, Rimclicks knackig und holzig. Die Ansprache des Teppichs ist gut.
Aber genug der beschreibenden Worte … Hör dir das Set im folgenden Soundfile am besten selber an. Übrigens: Wir haben bei den Aufnahmen nicht getrickst. Das Set ist mit Werksbefellung und ohne viel Stimmzauber aufgenommen worden.
Mit dem Yamaha Stage Custom Birch bekommt man ein solides Drumset, auf das man seine drummerische Laufbahn perfekt aufbauen kann. Die aufwendig verarbeiteten Kessel sind zudem ein gutes Indiz dafür, dass man auch in einigen Jahren noch viel Spaß mit dem Set haben wird. Für einen modernen Sound mit gutem Ton bei schönem Attack sorgen die etwas kürzeren Kesseltiefen. Wer es lieber klassischer mag, findet im umfangreichen Angebot an Zusatztrommeln sicherlich die passende Größe. Ein Set mit bestem Preis-Leistungs-Verhältnis in seiner Klasse. Was es nicht nur für Einsteiger und Sparfüchse, sondern auch als Zweitset interessant macht.
Wertung:
+ gute Verarbeitung
+ gummiunterlegte Hardware- und Beschlagteile
+ einfach in Stimmung zu bringen
+ weitere Tomgrößen erhältlich
– Stimmschrauben hakeln vereinzelt
– Dornen der Bassdrumfüße schwer rauszudrehen
Vertrieb/Hersteller | ||
---|---|---|
Internet | Yamaha Stage Custom Birch | |
Preise (UVP) | Shellset | 848,80 EUR |
Set inkl. 780er Hardware Paket | 1.213 EUR | |
Preise Einzeltrommeln | Bassdrum: | |
24" × 17" | 423,80 EUR | |
22" × 17" | 411,70 EUR | |
20" × 17" | 399,50 EUR | |
18" × 15" | 363,10 EUR | |
Floortom: | ||
18" × 16" | 241,70 EUR | |
16" × 16" | 217,40 EUR | |
14" × 14" | 188,20 EUR | |
Tomtom: | ||
13" × 10" | 144,50 EUR | |
12" × 9" | 120,20 EUR | |
10" × 8" | 108,10 EUR | |
Snaredrum: | ||
14" x 5,5"
|
144,50 EUR |
Technische Daten | |
---|---|
Erhältliche Konfigurationen | SCB2FS51: (22" x 17" BD, 10" x 7" & 12" x 8" TT, 16" x 15" FT, 14" x 5,5" SD) |
SCB2FS51: (20" x 17" BD, 10" x 7" & 12" x 8" TT, 14" x 13" FT, 14" x 5,5" SD) |
|
Kesselholz | Birke |
Kesselstärke | 6 Lagen |
Erhältliche Finishes | Raven Black (Testset), Pure White, Cranberry Red, Honey Amber, Natural Wood |
Hardware | Chrome |
Tomhalte-System | YESS |
Felle | Remo UT |
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